TCM-Ernährung
Die Ernährung nach der TCM ist ein eigenständiger Bestandteil der Chinesischen Medizin. Um sie regulierend einzusetzen, bedarf es umfassenden Wissens über die energetische Wirkweise der unterschiedlichen Nahrungsmittel. Doch auch ohne Kenntnis hiervon können wir unsere Ernährung im Sinne der TCM nährender und verträglicher gestalten. Denn die TCM-Ernährung beruht auf ein paar einfachen Prinzipien, die leicht im Alltag ausprobiert werden können.
Grundsätzlich bevorzugen die Chinesen gekochtes Essen. Gerade auch ein warmes Frühstück gilt in der TCM als ideale Basis für einen energiegeladenen Tag. Ein weiterer wichtiger Bestandteil in der TCM-Küche sind die Gewürze. Hier werden hochwertige, möglichst biologische Produkte empfohlen.
Die Besonderheit in der TCM-Küche ist, dass von jeder Geschmacksrichtung immer etwas dabei sein sollte - egal ob es sich um ein eher süßes oder ein herzhaftes Gericht handelt. Die Nahrungsmittel und Gewürze werden in der TCM eingeteilt nach ihrer Geschmacksrichtung und energetischen Wirkung. Ein saures Lebensmittel hat eine ganz andere Wirkung auf unseren Körper als ein scharfes, bitteres, süßes oder salziges. Es gibt Tabellen und Listen, in denen die gängigen Lebensmittel in diese Kategorien eingeteilt werden. Es macht tatsächlich einen großen geschmacklichen Unterschied, ob ich ein Essen nur mit Salz und Pfeffer würze, oder ob ihm noch ein Spritzer Zitronensaft und etwas Kurkuma beigefügt wurde. Ich kann nur jedem, der Lust hat, sich ein wenig mit Ernährung zu beschäftigen, ans Herz legen, diesem Thema etwas Aufmerksamkeit zu widmen. Das Essen wird hierdurch nicht nur schmackhafter, sondern auch besser verträglich.
Drei meiner Lieblingsrezepte möchte ich hier gerne teilen. Wer eine umfassende TCM-Ernährungsberatung wünscht, dem sei Sabine Jansen empfohlen. Von ihr stammen auch diese Rezepte, die ich in ihrem Einverständnis hier veröffentlichen darf.
Hirse mit gedünstetem Obst
Zutaten:
1 Tasse Hirse
Obst der Saison, z.B. Birnen, Äpfel, Pfirsich, Beeren
Butter (Veganer ersetzen mit Kokosfett)
Zimt
Kardamom
Mandelmus
geriebener Ingwer
geriebene Zitronenschale
etwas frisch gepresster Orangensaft
Kakao
Walnüsse
eventuell Agavendicksaft
Vorbereitung:
Hirse mit heißem Wasser abspülen und anschließen in zwei Tassen heißes Wasser eintreuen, einmal aufkochen und auf kleinster Flamme 20 Minuten quellen lassen. Je nach Sorte können auch zehn Minuten reichen - Packungsanleitung beachten!
Wenn die Hirse bissfest ist, kurz mit kaltem Wasser abschrecken, damit der Garprozess gestoppt wird.
Walnüsse ohne Fett anrösten, bis diese duften.
Obst klein schneiden.
Zubereitung der gekochten Hirse:
In einem heißen Topf Butter schmelzen lassen, Obst hinzufügen und andünsten. Eventuell noch etwas Wasser hinzufügen. Zimt und 1-2 TL Mandelmus zugeben, unterrühren. Kardamom und geriebenen Ingwer zugeben und unterrühren. Eine Prise Salz einrühren. Nun folgen Zitronenschale und Orangensaft. Zuletzt wird der Kakao untergerührt und alles noch ein paar Minuten zusammen gedünstet.
Dann die gekochte Hirse untermischen. Ggf. noch mit Agavendicksaft süßen.
Die Walnüsse über die angerichtete Hirse geben und servieren.
Tipp: Du kannst dir Hirse für insgesamt drei Tage kochen, sie hält sich im Kühlschrank auf jeden Fall noch für zwei Tage frisch. Auch die Walnüsse können in größerer Menge angeröstet werden und dann in einem Vorratsglas aufbewahrt werden.
Übrigens: Die Mengenangaben sind in vielen TCM-Rezepten bewusst sehr offen gehalten. Die Erfahrung zeigt, dass wir oft intuitiv wissen, ob wir heute morgen eine ordentliche Menge Ingwer brauchen oder eher Lust auf die Frische der Zitronenschale haben. Diese Art zu kochen ist eine weitere Möglichkeit, uns mit unseren Bedürfnissen besser zu verbinden.
Rührei mit Gemüse
Rührei mit gebratenem Gemüse
Zutaten:
Eier
Sahne (ggf. Pflanzensahne)
Salz
Pfeffer
getrocknetes Basilikum
Paprikapulver
Gemüse nach Geschmack, z.B. Tomaten, Möhren,
Kichererbsen, Zucchini, Paprika, Champignons
Weitere Gewürze:
Cumin
Essig/Sojasauce
Petersilie/Kresse
Kurkuma
Gomasio (Sesam mit Salz, gibt es im Bioladen)
Vorbereitung:
Gemüse putzen und in mundgerechte Stücke schneiden.
Zubereitung Rührei:
Eier und ein Schuss Sahne (Pflanzensahne) mit einem Schneebesen verrühren. Dann Pfeffer zugeben, unterrühren. Salz zugeben, unterrühren. Getrocknetes Basilikum zugeben, unterrühren. Zuletzt das Paprikapulver unterrühren.
Zubereitung Gemüse:
Das geputzte Gemüse in Olivenöl anbraten und würzen mit Pfeffer und/oder Cumin, Salz, etwas Essig oder Sojasauce, Petersilie oder Kresse und Kurkuma.
Rührei mit Gemüse anrichten und mit Gomasio bestreuen.
Übrigens: Die Reihenfolge, in der die Zutaten bei einem TCM-Rezept zugegeben werden, ist nicht zufällig. Sie folgt dem nährenden Kreislauf der TCM. Wichtig ist außerdem, dass jede Zutat erst einmal gut eingerührt wird, bevor die nächste dazu kommt.
Indisches Wokgemüse
Zutaten:
Sesamöl
ca. 800g Gemüse der Saison:
z.B. Süßkartoffel, grüne Bohnen, Erbsen, Chinakohl, Blumenkohl, Zucchini...
1 Chilischote
1-2 Zwiebeln
1 Knoblauchzehe (optional)
1 EL Currypulver
1-2 cm Ingwer frisch gerieben
1 TL Salz
etwas Zitronensaft
1 TL Kurkuma
Gemüsebrühe
Kokosmilch
1-2 EL Cashewmus
Cashewkerne
Koriandergrün
Vorbereitung:
Das Gemüse waschen, putzen und in mundgerechte Stücke schneiden.
Chilischote entkernen, waschen und in feine Streifen schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren und in Streifen schneiden. Knoblauchzehe schälen und fein hacken.
Cashewkerne in einer Pfanne ohne Fett rösten.
Zubereitung
In einem heißen Topf das Öl erwärmen. Das Gemüse hinzugeben. Dann zusammen mit Chilischote, Zwiebeln, Knoblauch, Curry und Ingwer leicht anbraten.
Mit Salz würzen. Zitronensaft zufügen. Kurkuma zugeben und verrühren.
Mit Brühe und Kokosmilch ablöschen (ich nehme hier etwa genauso viel Brühe wie Kokosmilch) und einige Minuten köcheln lassen. Cashewmus dazugeben, kurz aufkochen, die Soße dickt dann an. Die gerösteten Cashewnüsse hinzufügen.
Zum Servieren mit Koriandergrün bestreuen.
Dazu passt Reis, das Curry kann aber auch pur genossen werden. Es ist durch das Cashewmus und die Kokosmilch sehr nährend.
Übrigens: Wenn du eine Zutat nicht magst oder nicht verträgst, kannst du sie durch andere Zutaten ersetzen, die dieselbe Geschmacksrichtung haben.