Shiatsu für unterwegs – die Mini-Makko Ho`s
Wohltuende Impulse aus dem Shiatsu kannst du nicht nur auf der Matte bekommen, sondern auch durch Körperübungen. Hier sind sechs Übungen, die an fast jedem Ort durchgeführt werden können und dir im Alltag neuen Schwung bringen. Die Übungen sind schnell gelernt, und du wirst die Anleitung bestimmt schon nach einigen Wiederholungen nicht mehr benötigen.
Nimm dir ein paar Minuten täglich, um Deine Energie im Fluss zu halten!
Zu Beginn suche dir einen Ort, an dem du etwas Bewegungsfreiheit hast. Finde einen bequemen Stand, die Füße sind hüftbreit geöffnet.
Nun beginne die Arme schwungvoll nach vorne zu kreisen. Du kannst dabei den Schwung auch durch Wippen in den Knien verstärken. Wiederhole mindestens zehn mal. Dann wechsele die Richtung und kreise nach hinten. Auch hier mindestens 10 Wiederholungen.
Kurz nachspüren. Welche Bereiche deines Körpers kannst du jetzt besonders gut fühlen? Hat sich durch die Übung etwas verändert.
Energetisch aktiviert die Übung die Lungen- und Dickdarmenergie.
Verlagere das Gewicht auf ein Bein und greife den Fuß des freien Beines. Zieh den Unterschenkel ran. Zieh den Bauchnabel nach innen, um den unteren Rücken zu schützen und Stabilität zu bekommen. Hebe den freien Arm Richtung Decke/Himmel und schaue ihm hinterher. Schieb das Becken nach vorne, um die Dehnung der Vorderseite zu verstärken. Halte für ein paar Atemzüge, dann wechsele die Seiten.
Spüre dann mit beiden Füßen auf der Erde nach. Wie ist jetzt der Bodenkontakt? Wie geht es den Oberschenkeln und den Leisten? Wo spürst du deinen Körper nun besonders intensiv?
Energetisch ist die Übung der Magen- und Milzenergie zugeordnet.
Strecke einen Arm nach oben aus und lasse die Hand zwischen die Schulterblätter sinken. Nun greife mit dem anderen Arm hinter dem Rücken die Finger oder Hand. Kommst du mit den Händen nicht zusammen, so kann die Lücke mit einem Tuch oder einem ähnlichen Hilfsmittel (z.B. einem Bademantelgürtel) überbrückt werden.
Halte die Dehnung für ein paar Atemzüge und dann wechsele die Seiten.
Alternative: Lege die Hand des anderen Armes auf den Ellenbogen und ziehe den Ellenbogen dann sanft zur anderen Seite. Die Schultern bleiben dabei entspannt.
Nimm dir Zeit, auch nach dieser Übung etwas nachzuspüren. Welcher Bereich deines Körpers ist durch die Übung besonders angesprochen worden?
Energetisch wirkt diese Übung auf die Energien von Herz und Dünndarm.
Geh nun in eine Vorbeuge, um die Körperrückseite zu dehnen. Lass dabei auch im Nacken los. Beuge jetzt abwechselnd jeweils ein Bein leicht, um die Dehnung der Rückseite des gestreckten Beines zu intensivieren. Strecke dann soweit möglich beide Beine und wandere mit deinen Händen erst einmal rüber auf die rechte Seite, dann auf die linke Seite. Spüre die intensive Dehnung im unteren Rücken. Komm zurück zur Mitte und bleib noch einige Atemzüge in der Vorbeuge. Dann beuge die Beine leicht an und roll dich ganz langsam, Wirbel für Wirbel, wieder nach oben.
Spür nach: Wie fühlen sich deine Beinrückseiten jetzt an, wie der untere Rücken? Wie ist der Kontakt zum Boden jetzt?
Energetisch wirkt diese Übung auf die Energien von Blase und Niere.
Breite jetzt deine Arme schwungvoll aus und dehne so die Vorderseite deines Bruskorbes. Führe die Arme dann vor der Brust schützend zusammen und umarme dich selbst. Wiederhole das mindestens zehn mal. Versuche, die Arme bei der Umarmung abwechselnd kreuzen - also mal ist der rechte Arm vorne, mal der linke.
Spür nach: Wie fühlst du dich jetzt? Wie geht es deinem Brustkorb? Wie war das, sich selbst schützend zu umarmen?
Energetisch wirkt diese Übungen auf die Energien von Perikard und Dreifachen Erwärmer.
Verschränke die Hände ineinander und ziehe sie dann mit den Handflächen nach oben über den Kopf. Verlagere das Gewicht auf eine Seite, streck den freien Fuß zur Seite aus. Beuge dich nun hinüber zu dieser Seite. Das Gewicht bleibt dabei fast vollständig auf dem Standbein. Spür die Dehnung in der Seite, und wenn es dir möglich ist, verstärke die Wirkungen dieser Übung, indem du dich noch weiter aufdrehst und gen Decke/Himmel schaust. Bleibe einige bewusste Atemzüge lang in dieser Haltung, bevor du zur Mitte zurückkehrst und die gleiche Dehnung auf der anderen Seite machst.
Nachspüren. Wie geht es deinen Körperseiten jetzt? Kannst du sie deutlicher wahrnehmen? Wo war die Dehnung besonders intensiv zu spüren?
Energetisch wirkt diese Übung vor allem auf die Energie der Gallenblase.
Geh nun in einen seitlichen Ausfallschritt. Wenn du kannst, geh mit dem gebeugten Bein noch weiter bis in eine tiefe Hocke. Das andere Bein bleibt getreckt und die Füße sind parallel. Gedehnt werden nun vor allem die Beininnenseite des gestreckten Beins und die Leisten. Bleibe in der Position, die für dich eine angenehme Dehnung ermöglicht, für ein paar Atemzüge. Komm mit der Unterstützung der Arme in die Mitte und wechsele die Seiten. Genieße die intensive Dehnung auch hier für einige bewusste Atemzüge. Richte dich langsam wieder auf und spüre der Wirkung dieser Übung nach. Kannst du die Beininnenseiten nun bewusster wahrnehmen?
Energetisch wirkt diese Übung vor allem auf die Leber.
Zum Abschluss der Übungsfolge lass dir noch einen Moment Zeit, um deinen Körper insgesamt zu spüren. Welche Übung war heute besonders intensiv? Wohltuend? Herausfordernd? Nimm es nur zur Kenntnis, bewerte es nicht. Wenn du die Übungen häufiger machst, wirst du merken, dass sie jeden Tag ein bisschen anders sind.